"Ehrenkodex" ?

  • Das kann man so global nicht sagen und es hängt natürlich von der jeweiligen Ausrichtung ab. Mir sind keine expliziten Kodizes bekannt. Ich würde auch eher vermuten, dass es keine ausdrückliches Regelungen gibt, sondern eher implizit gewisse Verhaltensweisen erwartet werden. Meine Fahrtenschaft erwartet z.B. "ritterliches" Verhalten, wobei "ritterlich" natürlich ein schwammiger und überhöhter Begriff ist. Damit bewegen wir uns etwa im gleichen Fahrwasser wie einige Bünde in den 20er Jahren, die sich an dem Vorbild des Ritters orientiert oder sich wie die Nerother sogar selbst als Ritterbund betrachtet haben. Inwieweit dann dabei auch ein ritterlicher "Ehrenkodex" existierte, weiss ich nicht.


    Als" ritterliches Verhalten" würde ich einstufen: Kameradschaft, Treue zu Fahrtenschaft, Wahrhaftigkeit (da ist wieder das Wort), Disziplin, Härte gegen sich selbst, angemessenes, höfliches Verhalten, zuvorkommendes Verhalten gegenüber Frauen, insbesondere gegenüber Kameradinnen.


    Letzteres hat ja in der jugendbewegten Szene etwas gelitten, vor allem wenn man denkt, dass es immer noch Leute geben soll, die meinen, die Damen in "Mujas" und "Dunjas" klassifizieren zu müssen.


    Die dj 1.11. betonte soldatische Tugenden bzw. Tusk hat mal in seiner Zen-Bhuddistischen-Phase, wenn ich mich recht erinnere, in seinen Schriften in der "Kiefer" die Tugenden der Samurai gelobt. Ich kenne mich aber zu wenig mit der dj 1.11 aus, als das ich hier kompetent Auskunft geben könnte. Hans-Jürgen wäre hier wahrscheinlich der beste Ansprechpartner. Die einzigen Regelung, die ich kenne, ist die Regel, dass nur wer gute schulische Leistungen bringt, mit auf Fahrt kommt. Ich bin mir nicht sicher, wer dies so praktiziert hat. Ich meine, es sei die Südlegion/Tahoe-Ring gewesen, evtl. aber auch das Graue Korps oder dj. 1.11. . Wenn ich über die Weihnachtstage etwas Zeit finde, schaue ich mal in "Vom Geheimnis Bündischer Führung" von Kneipp nach. Das "Geheimnis" ist bei "ideologischen" Fragen, zumindest was die Freischar betrifft, recht verlässlich. Ansonsten würde ich die mal ein Blick in "Bündisch Leben - wozu?" von Axi nachschlagen. Das ist ja eine der wenigen guten Versuche, eine moderne Darstellung des "bündischen" zu bieten.


    Tim